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Sommer 2/2024

Klimagerechtigkeit

Ausgabe 1/2022

Wie kann eine klima- und zugleich geschlechtergerechte, feministische Politik aussehen? Gotelind Alber und ihre Mitautor*innen verweisen in „Geschlechtergerechtigkeit und Klimapolitik“ (APuZ, Nr. 21–23/2018) auf den Bedarf an klimapolitischen Konzepten, die soziale Dimensionen mitdenken, was sie am Beispiel von Hitzeaktionsplänen veranschaulichen. Um die Bevölkerungsgruppen zu schützen, sollten neben Alter und Gesundheit auch soziale und genderspezifische Aspekte berücksichtigt werden. So gelten insbesondere ältere Frauen als Gruppe, die besonderen Schutz braucht, da sie vielfach alleinstehend sind, wenig Ansprache sowie eingeschränkte Möglichkeiten der sozialen Teilhabe haben.

Auch die Jugendbewegung Fridays For Future (FFF) steht für einen klima- und geschlechtergerechten Aufbruch. Es sind weltweit vor allem junge Frauen, die die Bewegung anführen, statt auf verkrustete, von Männern besetzte Parteienstrukturen zu setzen. Die FFF-Aktivistin Vanessa Nakate fordert, dass „weiße Menschen (auch innerhalb der Bewegung) aufhören sollten, die Stimmen der am meisten vom Klimawandel Bedrohten weiterhin auszublenden“. FFF setzt auf Systemkritik, schreckt nicht davor zurück, die Weltmächte gnadenlos zu entlarven und für eine andere Welt zu kämpfen, wie Greta Thunberg in ihrer Rede auf der Youth4Climate-Konferenz in Italien: „Grüne Wirtschaft. Bla, bla, bla. Netto-Null bis 2050. Bla, bla, bla. Netto-Null bla, bla, bla, klimaneutral bla, bla, bla. Wir dürfen nicht länger die Machthaber entscheiden lassen, was politisch möglich ist und was nicht. Hoffnung ist nicht passiv, Hoffnung ist kein bla, bla, bla. Die Hoffnung sagt die Wahrheit, die Hoffnung handelt, und die Hoffnung kommt immer von den Menschen!“

Auszug aus der Einleitung von Isolde Aigner


Die aktuelle Ausgabe kann direkt hier über unsere Webseite bestellt werden.
Zusätzlich stellen wir den Schwerpunkt unserer Ausgabe 2/2015 „Prima Klima?“ kostenlos als Download (pdf) zur Verfügung. Wir freuen uns aber auch über jede kleine Spende, die dazu beiträgt, dass wir das feministische Blatt ehrenamtlich produzieren können.


Inhalt dieser Ausgabe

Schwerpunkt
Einleitung:
Klima- und Geschlechtergerechtigkeit zusammendenken!
von Isolde Aigner

„Wann werden die Anführer*innen führen?“
Frauen bei der UN-Klimakonferenz
von Annegret Kunde

Vom Extraktivismus zum Datenkolonialismus: KI wird die Welt (nicht) retten¹
von Camila Nobrega und Joana Varon

Wer hat den Anstand zuzuhören?
Stimmen zur Klimakatastrophe aus dem Globalen Süden
von Annegret Kunde

„Nicht die Gefühle sind das Problem, sondern die Vermeidung von Gefühlen“
Psychologists 4 Future
von Christiana Puschak

Feuchttücher und Feminismus
von Sigrun Matthiesen

Die letzte Verteidigungslinie: Menschen vor Profite!
von Tina Berntsen

Meine feministische Wahrheit
Wenn andere dich besser kennen als du dich selbst – Gaslighting
von Gabriele Bischoff

Krieg & Frieden
Ein Kampf gegen Rassismus
von Efsun Kızılay

Frauen in Indonesien und ihre Kämpfe um Anerkennung und Gleichberechtigung
von Nerocy Chanthirakanthan

WHO CARES?! Kämpfe um Reproduktion und Gewerkschaftsarbeit
Systemrelevant – Frauen im Betriebsrat
von Katharina Volk

Herstory
Luise-Büchner-Preis für Publizistik: Ehrung für Florence Hervé
von Tina Berntsen

Alexandra Kollontai – in den Widersprüchen des Lebens
von Katharina Volk

Projekte
Die Stiftung der freien Frau in Syrien (WJAS)
von Annett Bender

Kultur
Frauen im antifaschistischen Widerstand
von Christiana Puschak

Gesehen
Vatersland
von Gudrun Lukasz-Aden / Christel Strobel

Debüts mit Wucht und Filme, die heilen
Internationales Frauen* Film Fest Dortmund+Köln 2022
von Maxi Braun

Daten und Taten
Adrienne Monnier
Miriam Makeba

… und sonst
Hexenfunk
Gelesen


¹ übersetzter Auszug aus „Big Tech Goes Green(washing): Feminist Lenses to Unveil New Tools in the Master’s Houses“, zuerst erschienen in „Global Information Society Watch 2020: Technology, the environment and a sustainable world: Responses from the global South“