Vortrag: Who cares? Sorgearbeit unter Druck
Wir alle sind bedürftig, von der Wiege bis zum Grab. Es ist erstaunlich, welche ungeheuren Anstrengungen unternommen werden, dies Tag für Tag zu leugnen: Bedürftig zu sein, Sozialleistungen zu erhalten, Pflege, Assistenz oder überhaupt Hilfe zu brauchen, kostet nicht selten die Würde. Sorgearbeit wird allerorts verrichtet. Aller vermeintlichen Wertschätzung zum Trotz meist unsichtbar, vielfach im „Privaten“, unter prekären Bedingungen, gering bezahlt oder unentlohnt. „Augen auf bei der Berufswahl“, so lautet ein zynischer Slogan: Hat selber schuld, wer Care-Berufe ausübt?
- Welche ökonomische Bedeutung haben Tätigkeiten wie Putzen, Kochen, Pflegen und Hegen, Betreuen und Beraten?
- Wie funktionieren globale Sorgeketten?
- Welche Rolle spielen Geschlechterverhältnisse?
- Was geschieht, wenn Sorgearbeit unter Druck gerät und soziale Reproduktion in die Krise?
- Wo regt sich Widerstand, wo engagieren sich Menschen um bessere Bedingungen und ein gutes Leben für alle: in den Arbeitskämpfen um mehr Personal im Krankenhaus bis hin zum Volksentscheid, in lokalen Care-Räten und Initiativen, im Alltag…?
- Was verbirgt sich hinter der Idee einer „Care-Revolution“?
Nach einem Impulsreferat von Melanie Stitz wird über diese und andere Fragen diskutiert.
Melanie Stitz, Büroleiterin der Rosa Luxemburg Stiftung in NRW, ist aktiv u.a. rund um Care Revolution (care-revolution.org), im Düsseldorfer Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus (de-de.facebook.com/krankenhausbuendnis/) und bei der feministischen Zeitschrift „Wir Frauen“ (www.wirfrauen.de). Gemeinsam mit Florence Hervé gibt sie den Wir Frauen-Taschenkalender heraus.
Veranstaltungsort:
Kulturwerkstatt Paderborn (Cafeteria), Bahnhofstraße 64, 33102 Paderborn
Uhrzeit:
19:30 – 22:15 Uhr
Infos unter: http://nrw.rosalux.de/veranstaltung/es_detail/NHZM5/who-cares-sorgearbeit-unter-druck/