Femme Fatale. Blick – Macht – Gender
// Ausstellung bis 10. April 2023, Hamburg //
Die Femme fatale ist ein Mythos, eine Projektion, eine Konstruktion. Sie steht für ein bildlich fest codiertes weibliches Stereotyp: Die sinnlich-erotische und begehrenswerte Frau, deren vermeintlich dämonisches Wesen sich darin offenbart, dass sie Männer so in ihren Bann zieht, dass diese ihr verfallen – mit oftmals fatalem Ausgang. Diesem schillernden wie klischeebehafteten und lange von männlichen und binär geprägten Blickordnungen dominierten Vorstellungsbild widmet sich die Hamburger Kunsthalle mit der Ausstellung FEMME FATALE. Blick – Macht – Gender. Die Schau geht den künstlerischen Erscheinungsformen des Themas vom frühen 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart nach und möchte zugleich den Mythos der Femme fatale kritisch beleuchten.
Die Ausstellung versammelt medien- und epochenübergreifend etwa 200 Exponate. Zu sehen sind Gemälde präraffaelitischer Künstler*innen (u.a. Evelyn de Morgan, Dante Gabriel Rossetti, John William Waterhouse) ebenso wie Werke des Symbolismus (u.a. Fernand Khnopff, Gustave Moreau, Edvard Munch, Franz von Stuck), des Impressionismus (u.a. Lovis Corinth, Max Liebermann, Édouard Manet, Max Slevogt), des Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit (u.a. Dodo, Jeanne Mammen, Gerda Wegener). Mit Positionen der frühen feministischen Avantgarde (u.a. VALIE EXPORT, Birgit Jürgenssen, Ketty La Rocca, Maria Lassnig, Betty Tompkins) sowie aktuellen Arbeiten mit queer- und intersektional feministischen Perspektiven (u.a. von Nan Goldin, Mickalene Thomas, Zandile Tshabalala) wird der Bogen in die Gegenwart geschlagen.
Weitere Infos: https://www.hamburger-kunsthalle.de/ausstellungen/femme-fatale