Das lange Jahrzehnt der Extreme – Frauen in den 1920ern zwischen Aufbruch und Backlash
Anna Seghers, Marie Curie, Ruth Rewald, Elfriede Brüning — In den Biografien jener Frauen spiegeln sich die Widersprüche dieser Jahre wie in einem Brennglas – in jener Zeit nach dem 1. Weltkrieg, die der marxistische Historiker Eric Hobsbawm „das lange Jahrzehnt der Extreme“ genannt hat. Diese Jahre waren in Deutschland geprägt von reicher Kunst und Kultur, von sprunghafter Entwicklung der Wissenschaften und von revolutionärem Fortschritt, nicht zuletzt inspiriert von der Oktoberrevolution. Andererseits war das Leben vieler Menschen geprägt von existenziellen Sorgen, Gewalt von rechts, mit Fememorden und allgemeiner extremer Unsicherheit. Und mittendrin die „neuen“ Frauen! Was verbindet sie?
Bei aller Unterschiedlichkeit waren diese Frauen voller Energie und Elan aufgebrochen auf ihrem persönlichen Weg. Es geht um Frauenrolle und Identität, um Selbstfindung und Selbstverortung, das tägliche Ringen um ein selbstbestimmtes Leben mit pazifistischem und antifaschistischem Engagement im Kampf gegen heftige, mitunter tödliche Widerstände.
Kommt uns da nicht manches bekannt vor – 100 Jahre danach?
Es referieren:
•Dr. Nina Hager (Berlin): Marie Curie, Physikerin, Nobelpreisträgerin (1867 – 1934)
•Dr. Sabine Kebir (Berlin): Elfriede Brüning , Journalistin, Schriftstellerin (1919 – 2014)
•Dr. Dirk Krüger (Wuppertal): Ruth Rewald, Kinder- und Jugendbuchautorin (1906 – 1942)
•Dr. Monika Melchert (Berlin): Anna Seghers, Schriftstellerin (1900 – 1983)
Das Seminar der Marx-Engels-Stiftung Wuppertal findet als Präsenzseminar statt. Es gelten die dann aktuellen Hygiene-Bestimmungen.
Kostenbeitrag: 10 Euro; emäßigt 5 Euro. Um Anmeldung wird gebeten.
Zeit: Samstag, 2. April 2022, 11:00 – 16:00 Uhr
Ort: „Gathedrale“ in der Alten Feuerwache, Gathe 6 , Wuppertal
Gewidmet der russischen Revolutionärin Alexandra Kollontai anlässlich ihres 150. Geburtstages am 31. März 2022.