Criminal Women – Eine Geschichte der weiblichen Kriminalität
// Ausstellung bis 29. Februar 2024 in Baden-Baden //
Sei es die biblische Judith, die Holofernes köpft oder Charlotte Corday, die den französischen Revolutionären Jean-Paul Marat ersticht, weibliche Kriminelle polarisieren noch heute. Warum ist das so? Und warum wissen wir so wenig über sie?
Die Ausstellung im Museum LA8 untersucht den facettenreichen Begriff einer „weiblichen Kriminalität“. Ausgehend von Darstellungen der Judith als einer Proto-Kriminellen wird die weibliche Kriminalität seit dem 19. Jahrhundert bis in die Zeit des Nationalsozialismus zwischen Kriminalisierung und Tatmotiv verortet.
Wer wurde als Kriminelle im 19. Jahrhundert verstanden? Wie wurden kriminelle Frauen erfasst und dargestellt? Wie verschmolzen Kriminalfälle, fiktionale Schilderungen und künstlerische Motive zu tradierten Vorstellungen vom „weiblichen Verbrecher“? Wie änderte die NS-Justiz das Denken über weibliche Kriminalität? Wann und warum wurden Abtreibung und Prostitution zur Straftat?
Mit Objekten der Kriminalanthropologie, der Kunst-, Medizin- und Technikgeschichte entfaltet die Ausstellung ein Panorama der wissenschaftlichen Vorstellungen von Weiblichkeit, der daraus resultierenden Konzeptionen des „weiblichen Verbrechers“, der Narrationen und Metaphern um „Racheengel“ und „von Teufel Getriebene“ sowie der technischen Geräte, die weibliche Kriminelle zu vermessen, zu dokumentieren und zu strafen suchten.
Zur Ausstellung erscheint eine Publikation im Verbrecher Verlag.
Weitere Informationen: https://la8.de/museum/ausstellungen
Museum LA8
Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts
Lichtentaler Allee 8
76530 Baden-Baden