Aus der Krankheit eine Waffe machen – Künstlerische Perspektiven als Teil gesundheitspolitischer Bewegungen
// Ausstellung bis 18. August 2024 im Kunstraum Kreuzberg, Berlin //
Als Reaktion auf diskriminierende Strukturen des Gesundheitssystems wollte das Sozialistische Patient*innenkollektiv1 im Jahr 1972 die Krankheit zur Waffe machen. Der Gruppe ging es darum, Krankheit nicht als etwas Individuelles, allein zu Bewältigendes darzustellen, sondern den komplexen Zusammenhang mit gesellschaftlichen Missständen und strukturellen Ungleichheiten aufzuzeigen. In Bezug darauf wird in dieser Ausstellung die strukturelle und intersektional wirkende Benachteiligung behinderter, chronisch kranker und/oder neurodivergenter Menschen in Beziehung zum spätkapitalistischen und ableistischen System sichtbar gemacht. Wie kann aus der Krankheit eine Waffe gemacht werden?
Die Gruppenausstellung Aus der Krankheit eine Waffe machen – Künstlerische Perspektiven als Teil gesundheitspolitischer Bewegungen setzt als Impuls die gesundheitspolitischen Kämpfe um das ehemalige Diakonissen-Krankenhaus Bethanien im Berlin der 1970er Jahre. Als für das leerstehende Gebäude die Einrichtung eines Künstler*innenquartiers geplant wurde, forderte unter anderem das Kampfkomitee Bethanien, die Räumlichkeiten für eine Kinderpoliklinik zu nutzen.
17 künstlerische Positionen werden in den Kontext des ortsspezifischen politischen Geschehens im Kampf um das Bethanien gesetzt. Die Künstler*innen üben Kritik an den gegenwärtigen Verhältnissen in Kunst- und Gesundheitspolitik und zeigen Alternativen auf.
Die Ausstellung und das Begleitprogramm widmen sich dem politischen Kampf, nachhaltig wirkender Kunst und anti-ableistischen Visionen – sowohl historisch als auch aktuell und in die Zukunft denkend.