150 Jahre §218
Online-Podiumsveranstaltung von der Hochschule Landshut, Fakultät Soziale Arbeit, gemeinsam mit ProFamilia, Landesverband Bayern. Anmeldung bis 2.5.2021 über die Webseite www.haw-landshut.de/150Jahre218. Die Veranstaltung wird in Gebärdensprache (DGS) übersetzt.
Gegenwärtig werden Debatten um Schwangerschaftsabbruch in vielen Ländern kontrovers geführt. Einerseits sind in den letzten Dekaden reproduktive Rechte und sexuelle Selbstbestimmung im Völkerrecht verankert und in nationalen rechtlichen Kodizes gestärkt worden. Gleichzeitig formieren sich länderübergreifend rechtspopulistische und rechtsextreme Bewegungen, die mit dem Thema Schwangerschaftsabbruch eine Rücknahme von sexuellen und reproduktiven Selbstbestimmungsrechten und die Rückkehr zu als traditionell verstandenen Familienmodellen anstreben. Die aktuelle Frage einer ausreichenden gesundheitlichen Versorgung stellt sich gerade in Bayern durch einen erheblichen Rückgang medizinischer Angebote und mangelnder Ausbildungsstrukturen für Schwangerschaftsabbruch. Für die Beratungsarbeit ist ein fachlich angemessener Umgang mit dem widersprüchlichen gesetzlichen Auftrag von Ergebnisoffenheit einerseits und Lebensschutz andererseits immer wieder zu überprüfen. Die Podiumsdiskussion lädt ein zu informierten Rück- und Ausblicken auf Kontroversen, die auch nach 150 Jahren nicht an Schärfe verloren haben.
Podiumsgäste:
Teresa Bücker, Journalistin und Autorin
Kristina Hänel, Fachärztin für Allgemeinmedizin
Dr. Gisela Notz, Sozialwissenschaftlerin und Historikerin
Sabine Simon, Stellvertr. Vorsitzende der bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft der staatlich anerkannten Schwangerschaftsberatungsstellen in freier Trägerschaft
Moderation:
Thoralf Fricke, Landesverband pro famila Bayern
Prof. Dr. Barbara Thiessen, Hochschule Landshut, Fakultät Soziale Arbeit