Heba Zaqout (Zagout)
geboren 1984 in Gaza (genaues Datum unbekannt)
gestorben am 13.10.2023 in Gaza
Kunst als Botschaft
Die palästinensische Künstlerin Heba Zaqout studierte Grafikdesign am Gaza Training College und schloss 2007 ihr Studium der Bildenden Künste an der Al-Aqsa Universität ab. Danach widmete sie sich der Malerei und arbeitete zudem als Kunstlehrerin an einer Grundschule. Ihre Einzelausstellung 2021 trug den Titel „My Children in Quarantine“ (Meine Kinder in Quarantäne). Im November 2021 nahm Zaqout an der Ausstellung „From Stone to Sea“ von Dar Qandeel für Kunst und Kultur in Tulkarm (Westbank) teil. Zuletzt wurden Bilder von ihr im Sommer 2023 bei der Eröffnung der Bethlehem Gate Gallery ausgestellt.
Geboren im Flüchtlingslager Al Burejj in Gaza, wuchs Zaqout mit den Geschichten ihrer Familie über ihre Heimat auf, die sie in farbenfrohen Acrylbildern festhielt. Viele ihrer Bilder zeigen leuchtende Landschaften und Städte, mit Olivenbäumen oder auch Feuerwerk. Ihre Gemälde von Jerusalems heiligen Stätten, der Al-Aqsa-Moschee und der Geburtskirche in Bethlehem, und Palästinenserinnen in traditionellen, bestickten Kleidern seien auch eine Botschaft.
„Ich betrachte Kunst als eine Botschaft, die ich der Außenwelt übermittle, indem ich die palästinensische Sache und die palästinensische Identität zum Ausdruck bringe“, so die Künstlerin in einem Video über ihre Arbeit, das Ende September online gestellt wurde.
Zwei Wochen später wurde die 39-Jährige mit zwei ihrer Kinder, Adam und Mahmoud, bei einem israelischen Luftangriff getötet. Ihr Mann und zwei weitere Söhne überlebten.
Heba Zaqout malte auch Bilder von Frauen mit einer Taube, einem Schlüssel oder einem Oud, einer Kurzhalslaute aus dem Vorderen Orient – Symbole des Friedens und der Hoffnung für die Rückkehr in die Heimat: „Wir alle wissen, dass es in Gaza politische Spannungen und Ereignisse gibt, die nicht einfach sind. Durch das Zeichnen versuche ich, negative Emotionen zu reflektieren und alle negativen Emotionen zu beseitigen.“
Eine Fangemeinde baute sie sich über die sozialen Medien auf und konnte ihre Kunst verkaufen. Sie hoffte auf eine neue Ausstellung ihrer Arbeiten, wie ihre Schwester zum Tod von Heba Zaqout schrieb.